Tunesien ist ein an das Mittelmeer und die Sahara grenzender Staat in Nordafrika. Das Bardo Museum in der Hauptstadt Tunis zeigt archäologische Ausstellungen von römischen Mosaiken bis zu islamischer Kunst. In der Medina von Tunis befinden sich die gewaltige Ez-Zitouna-Moschee und ein geschäftiger Souk. In der archäologischen Stätte des antiken Karthago, östlich von Tunis, sind die Antoninus-Pius-Thermen, weitere Ruinen sowie Artefakte im Nationalmuseum von Karthago zu sehen.
Ist Tunesien ein armes Land?
Je nachdem, wie man den Begriff interpretiert, ist Tunesien ein Entwicklungsland. Etwas mehr als 15% der Bevölkerung* leben unterhalb der länderspezifischen Armutsgrenze. Gleichwohl ist in Tunesien die Kluft zwischen arm und reich sehr groß.
Kann man als Frau alleine nach Tunesien reisen?
Behörde warnt allein reisende Frauen vor Tunesien–Urlaub.
Demnach rät das Auswärtige Amt allein reisenden Frauen, sich außerhalb der Touristenzentren in dem nordafrikanischen Land „zurückhaltend zu verhalten“, und sie sollen ein „gesundes Misstrauen zeigen“.
TUNESIEN
Land im Umbruch
In Tunesien nahm 2010/2011 der sogenannte Arabische Frühling seinen Anfang. Nach Jahrzehnten autoritärer Regierung führte die Reformbewegung zu einem politischen Umbruch und zur Einleitung eines umfassenden Demokratisierungsprozesses.
Doch das als Hoffnungsträger geltende Land in Nordafrika hat mit politischer Instabilität, sozialen Ungleichheiten und einer schweren Wirtschaftskrise zu kämpfen. Die Corona-Pandemie führte 2020 zu einem massiven Wirtschaftseinbruch (minus 8,8 Prozent) und verdeutlichte die Verschleppung notwendiger Strukturreformen.
Durch Machtkämpfe in der Staatsführung, häufige Regierungswechsel, eine stark zersplitterte Parteienlandschaft und eine weit verbreitete Korruption ist der Reformprozess ins Stocken geraten. Die Lebensumstände der Bevölkerung haben sich seit dem politischen Umbruch vor zehn Jahren nicht spürbar verbessert. Die erhoffte „Demokratiedividende“ ist ausgeblieben. Immer wieder entlädt sich der Unmut in Streiks und teils gewaltsamen Protesten.
Ende Juli 2021 nahm Staatspräsident Kais Saied landesweite Proteste gegen die Politik und das Corona-Krisenmanagement der Regierung zum Anlass, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen, den Premierminister sowie weitere Kabinettsmitglieder zu entlassen und die Arbeit des Parlaments für zunächst 30 Tage auszusetzen. Seitdem steht Tunesien am Scheideweg: Es gilt nun, die demokratischen Errungenschaften zu sichern, das Land auf eine wirtschaftlich und finanzpolitisch solide Grundlage zu stellen sowie die Corona-Pandemie dauerhaft einzudämmen.