close but no banana – Jüdisches Leben in Karlsruhe heute
Kunstprojekt von Vérok Gnos, Elke Hennen, Jutta Hieret, Iris Kamlah, Gloria Keller
1. Juli bis 31. Dezember 2021
Ort: Stadt Karlsruhe
Projekt im Rahmen von 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Textvisualisierungen, spielerische Performances und narrative Installationen überweigend im öffentlichen Raum in Karlsruhe.
Close – but no banana meint so viel wie knapp daneben ist auch vorbei und bezieht sich auf die allgemein fehlenden Kenntnisse in der Bevölkerung über jüdisches Leben in Karlsruhe heute.
Nah dran, aber eben nicht so ganz“ – mit dieser Tatsache setzen sich die GEDOK-Künstlerinnen auseinander. Mit ihrer künstlerischen Arbeit zu #closebutnobanana werfen sie den Blick auf jüdisches Leben in Verbindung zu Karlsruhe – einer Stadt, in der jüdische Bürger*innen bereits seit ihrer Gründung vor mehr als 300 Jahren leben.
Das künstlerische Konzept gibt Einblicke in das heutige Leben junger Jüdinnen und Juden und richtet sich gegen stereotype Ausgrenzungen unter anderem die von Antisemiten getroffene Pauschalisierung „DIE Juden“.
Ob säkular, orthodox, traditionell oder liberal – die junge Generation steht stellvertretend für eine Vielfalt gelebter Lebensentwürfe. Die Botschaft lautet hier: Ich bin so viel mehr! Nicht allein meine Religion oder mein traditionelles bzw. liberales Kulturbewusstsein, sondern mein Leben als Individuum mit vielfältigen Hobbys, Vorlieben, Eigenschaften machen mich aus.
In der Reflexion innerhalb der Künstlerinnengruppe wirft diese Botschaft persönliche Fragestellungen auf: Wo ist jüdisches Leben unverdeckt in Karlsruhe sichtbar?
Wer von uns hat eigentlich jüdische Freunde? Warum fällt es uns so schwer, unbefangen über das Thema „Juden“ zu reden? Warum ist unser eigener Umgang geprägt von Ängsten, Unsicherheit und Schuldgefühlen? In Diskussionen untereinander, aber auch in den eigenen erweiterten Freundeskreisen wird klar, es ist noch lange nicht „alles banana“.
Die Künstlerinnen entschließen sich, ihren eigenen Blick als gesellschaftliche Spiegelung einzubringen und sich auf den Weg zu machen. Um zu versuchen, mit künstlerischen Mitteln die Vielfalt und „Normalität“ jüdischen Lebens, im Austausch mit Juden und Jüdinnen in Karlsruhe sichtbar und zugänglich zu machen.